Unter Ceaușescu gedeihen Freiheit und scheinbarer Wohlstand nur kurze Zeit.
Die Geburtenrate sollte gesteigert werden. Ziel waren Familien mit vier bis fünf Kindern.
Empfängnisverhütung und Abtreibung wurden beschränkt. Frauen mussten sich obligatorischen gynäkologischen Untersuchungen unterziehen. Steuersätze benachteiligten Singles und Kinderlose. Infolge der schlechten Nahrungsversorgung und der meist illegal stattfindenden Abtreibungen starben 11.000 Frauen. Chronisch kranke Kinder oder Kinder mit Entwicklungsschäden wurden durch die Geheimpolizei „Securitate“ von den Eltern getrennt, in Heime abgeschoben und starben dort meist an Krankheiten, Hunger und Kälte.
Es wurde zwar eine Politik der Industrialisierung fortgeführt, aber die Produktion der Güter ging zurück und konnte mit der Qualität des Weltmarktes nicht mehr konkurrieren.
Bürgerliche Wohnstrukturen wurden beseitigt und durch neue sozialistische Stadtviertel ersetzt. Wohnblockviertel wurden errichtet und ersetzten die vorstädtischen Einzelhausquartiere. Durchwegs wurden fast die gesamten Altstädte beseitigt. Mittelgroße Städte wurden zu gesichtslosen Orten.
Ein Programm sah die Konzentration der Bevölkerung und der Wirtschaftstätigkeit auf zwei bis drei zentrale Dörfer pro Verwaltungsgemeinde vor. 1988 wurden von insgesamt 13.000 Dörfer rund 7000 dem Erdboden gleichgemacht. Damit sollten neue agro-industrielle Zentren und deren Flächen vermehrt werden. In den neuen Zentraldörfern wurden gezielt Industrien und Dienstleistungen angesiedelt und Wohnblöcke gebaut.
Die Bilder zeigen die Städte Vulcan, Petroșani und Lupeni.